Gebäudebereich verpasst THG-Ziel 2022
Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 sind die Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr zwar leicht um 1,9 % auf 746 Mio. Tonnen gesunken, die Sektoren Verkehr und Gebäude haben ihr Jahresemissionsziel allerdings erneut verfehlt. Dies geht aus der jährlichen Prognose des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die am 15.3.2023 vorgestellt wurde. Demnach habe der Gebäudebereich seine Emissionen zwar um 5,3 % auf 112 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente reduzieren können, läge aber über den Zielvorgaben von 107,4 Mio. Tonnen des Bundesklimaschutzgesetzes. Insbesondere seien der milde Winter und die gestiegenen Energiepreise für die Senkung verantwortlich. Die vorliegenden Daten werden nun bis Mitte April vom Expertenrat für Klimafragen geprüft. Danach muss das Bauministerium laut Klimaschutzgesetz innerhalb von drei Monaten ein Sofortprogramm mit Maßnahmen vorlegen, um im Gebäudebereich die Zielvorgaben in den kommenden Jahren wieder erreichen zu können. 2023 liegt die zulässige Jahresemissionsmenge bei rund 102 Mio. Tonnen, 2024 müssen gut 97 Mio. Tonnen erreicht werden. 2030 sollen nur noch 67 Mio. Tonnen vorliegen. Der Weg dahin dürfte hart werden. Aktuell plant die Bundesregierung unter dem Protest vieler Klimaschutz-NGOs, die Sektorenziele und -grenzen aufzuweichen, um die Einsparziele zu erreichen.