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Agrarministerkonferenz will mehr Holz für nachhaltiges Bauen

Mitte Mai tagte die Agrarministerkonferenz (AMK) per Video. Dabei sprachen sich die Agrarressorts der Länder unter anderem für den Einsatz von langlebigen Holzprodukten sowie deren Kaskadennutzung aus. Dadurch könne langfristig CO2 gebunden und ein sicherer Beitrag zur nachhaltigen, klimafreundlichen und sektorenübergreifenden Umbau der Energieversorgung erreicht werden, so die AMK im Ergebnisprotokoll. Zur Sicherung der heimischen Holzindustrie seien regionale Wirtschaftskreisläufe dem Fernexport von Rohholz vorzuziehen. Im Rahmen der Holzbauinitiative der Bundesregierung soll darüber hinaus die Holzverwendung im Baubereich gestärkt werden. Die AMK begrüßt dafür das Ziel der Bundesregierung, die Holzbauquote bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen und regionale Wertschöpfungsketten der Holzwirtschaft zu unterstützen. Dafür „sollte der Bund bei eigenen Bau- und Modernisierungsvorhaben mit gutem Beispiel vorangehen und grundsätzlich in Holz- und Holzhybridbauweisen bauen.“ Die Forderung lässt allerdings außer Acht, dass Bauholz am Ende seiner Nutzungszeit in der Regel nicht weiter verwertbar ist und thermisch entsorgt werden muss. Dabei gelangt das im Holz gebundene CO2 wieder in die Atmosphäre. Zudem vergehen Jahrzehnte, bis abgeholzter Wald so weit nachgewachsen ist, dass wieder ein adäquater CO2-Speicher zur Verfügung steht. Wie dieses bilanzielle Defizit in der Zwischenzeit geschlossen werden kann, ist bis heute weitgehend unklar, zumal ein gesunder Wald als biodiverser und klimaresilienter Lebensraum viel mehr Aufgaben erfüllt, als lediglich Rohstofflieferant zu sein. Die AMK besteht aus den Agrarminister/innen und -senator/innen aus Bund und Ländern und tagt zweimal im Jahr, um agrarpolitische Themen und Gesetzesvorhaben zu diskutieren. Die Vorbereitung der Beschlüsse erfolgt im Rahmen einer eintägige Amtschefkonferenz mit Staatssekretärinnen und Staatssekretäre von Bund und Ländern.