Knappe Rohstoffe in Europa – Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft als Lösungen
Vor dem Hintergrund der Kriegshandlungen Russlands gegen die Ukraine hatte der Europäische Rat, das Gremium der Führungsspitzen in der EU, am 11. März 2022 in Versailles eine Erklärung zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit, zur Verringerung der Energieabhängigkeit und zum Aufbau einer widerstandsfähigen (resilienten) wirtschaftlichen Basis abgegeben. Ökonomische Resilienz ist stark mit der Verringerung strategischer Abhängigkeiten in „sensiblen Bereichen“ verbunden: Kritische Rohstoffe sind dabei ein wichtiger Baustein. Die Verlautbarung sieht hier (S. 7) vor, „…die Versorgung der EU durch strategische Partnerschaften [zu] sichern, wobei wir eine strategische Bevorratung sondieren und die Kreislaufwirtschaft und die Ressourceneffizienz fördern werden.“ Eine Liste mit kritischen Rohstoffen legt die Europäische Kommission alle drei Jahre vor, zuletzt 2020 mit 30 Materialien. Der Bausektor ist hiervon zwar nicht direkt betroffen, indirekt sind allerdings Baustoffe wie z.B. Aluminium, das aus Bauxit gewonnen wird, oder elektronische Bauteile aus seltenen Metallen, z.B. für Energiespeicherung oder digitale Steuerungen davon abhängig. Ein wesentliches Element für eine höhere Resilienz bei Rohstoffen ist der verstärkte Ausbau der zirkulären Rohstoffnutzung und damit der Materialrückgewinnung und Recyclingeffizienz. Das ist nicht nur bei kritischen Rohstoffen elementar, sondern mit zunehmender Geschwindigkeit auch bei „Normalmaterialien“ des Bausektors.