Aktuelles

Kreislauffähigkeit von Einfamilienhäusern in Holzbauweise

In ihrer kürzlich veröffentlichen und von Prof. Dr. Michael Braungart an der Leuphana Universität betreuten Dissertation „Cradle to Cradle im Holzfertigbau, Analyse der Umsetzbarkeit des Cradle to Cradle Prinzips bei Einfamilienhäusern in Holzbauweise“ untersucht Sarah Lindner, ob Ein- oder Zweifamilienhäuser in Holzfertigbauweise nach dem Cradle to Cradle-Prinzip einen positiven Fußabdruck erreichen können. Im Vordergrund stehen die sechs Themen kreislauffähige Materialien, Rückbaupotenziale, Innenraumluftqualität, Wasserkreisläufe, Nutzung erneuerbarer Energien und Förderung von Biodiversität. Die untersuchten Fallstudien zeigen, dass keines der analysierten Gebäude alle sechs Kriterien vollständig erfüllte. Einige Gebäude schnitten jedoch bereits gut ab und wiesen Potenzial für einen positiven Fußabdruck auf, insbesondere in Bezug auf erneuerbare Energie und Innenraumluftqualität. Bei Kreislaufmaterialien, Rückbau- und Recyclingpotenzialen sowie Wassereinsatz und Wasserkreisläufen erreichte kein Gebäude einen vollständig positiven Fußabdruck. Holzkonstruktionen wiesen nach Lindners Bewertungssystematik gegenüber Massivbauweisen zwar Vorteile in Bezug auf Kreislauffähigkeit auf, jedoch besteht unter anderem weiterer Forschungs- und Dokumentationsbedarf für die Umsetzung eines positiven Fußabdrucks im Holzfertigbau. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass in den Fallstudien ausschließlich cradle-to-cradle-inspirierte oder nach dem Bewertungssystem nachhaltiges Bauen zertifizierte Gebäude untersucht wurden und dass insgesamt noch Handlungsbedarf in der Umsetzung besteht.