Treibhausgas-Minderungsziele im Gebäudesektor bis 2030 unrealistisch?
Eine Mitte Mai veröffentlichte Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu den bis 2030 erreichbaren Treibhausgasminderungen im Gebäudesektor kommt zu dem Ergebnis, dass die Ziele des Bundes-Klimaschutzgesetzes aus dem Jahr 2021 im Gebäudesektor nur noch in einem sehr optimistischen Szenario erreichbar wären. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen und bei einer durchschnittlichen und optimistischen Sanierungsrate von 1,4 Prozent pro Jahr würde das Reduktionsziel von 120 auf 67 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent im Gebäudesektor bis 2030 um 33 Mio. Tonnen CO2 bzw. 18 Prozentpunkte überschritten. Eine wesentliche Ursache für die nach wie vor bei einem Prozent pro Jahr verharrende Sanierungsrate ist, dass zu wenig ökonomische Anreize und zu viele Hürden für Endkunden bestehen, ihre Wärmeversorgung zielkonform umzustellen. Hinzu kämen Umsetzungsprobleme wegen des Fachkräftemangels. Auf der anderen Seite gehe der Ausbau dekarbonisierter Energieträger zu langsam voran. Eine höhere Sanierungsrate in dem sehr heterogenen Gebäudebestand – die Prognosen der Studie bauen auf zwölf Gebäudeclustern mit insgesamt 21,6 Mio. Gebäuden auf – sei über verbesserte Fördersysteme machbar. Zudem erfordere die Wärmewende einen „breiten Technologie- und Energieträgermix“, der allerdings für Endkunden noch nicht wirtschaftlich darstellbar ist.