Umweltbundesamt fordert Paradigmenwechsel für zirkuläre Wertschöpfung
In einem Positionspapier fordert das Umweltbundesamt (UBA) den „Ausbau der „klassischen“ Abfall- und Kreislaufwirtschaft hin zu einer umfassenderen zirkulären Ökonomie“. Zwar würden Siedlungsabfälle in Deutschland zu 67 Prozent, Bau- und Abbruchabfälle zu 88 Prozent und Gewerbeabfälle zu 48 Prozent dem Recycling zugeführt. Doch stellten die daraus gewonnenen Sekundärrohstoffe nur 12 Prozent der in Deutschland genutzten Rohstoffe dar. Vorherrschend sei nach wie vor eine lineare Wirtschaftsweise. Erforderlich sei „ein neuer Blick auf die Stoffkreisläufe, ein Paradigmenwechsel“. Es gelte, die „Wertschöpfungsketten in ihrer Gesamtheit zirkulär“ zu gestalten. Damit könne es gelingen, weniger Primärrohstoffe zu verbrauchen und die damit verbundenen Umwelt- und Klimabelastungen zu vermindern. Der notwendige „Transformationsprozess“ erfordere neben regulatorischen und ökonomischen Maßnahmen insbesondere auch Überzeugungsarbeit der Politik in Richtung der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltigere Lebensweise. Das Positionspapier nennt neun konkrete Handlungsbereiche, um eine echte Kreislaufwirtschaft und das dafür notwendige Denken zu etablieren: Erweiterung der Abfallhierarchie, zirkuläres Produktdesign, verbessertes Monitoring, Förderung nachhaltigen Konsums, Reduktion gesundheitsgefährdender Stoffe, mehr hochwertiges Recycling, Förderung der Rezyklatnachfrage, Ausweitung der Herstellerverantwortung, umweltverträgliche Gewinnung von Primärrohstoffen sowie die internationale Zusammenarbeit im zirkulären Wirtschaften.